Filme für jeden Geldbeutel

von Thilo Jantz

 

Ich liebe Filme! Schon als kleiner Junge war ich geflasht, bin eingetaucht in neue Welten und verschmolz mit meinen Helden. Im Film ging ich auf fantastische Reisen, erlebte unfassbare Spannung und punktgenaue Happy Ends.

 

Die Begeisterung für Filme hat mich bis ins Berufsleben hinein begleitet. Schließlich ist dieses Medium in der Werbung von zentraler Bedeutung. Filme sind wunderbar vielseitig. Kein anderes Medium hat solche Werbe-Power! Die schickste Broschüre bleibt stumm. Das tollste Plakat bleibt regungslos.

Wie lange schauen wir?

Menschen haben Lust auf Filme, und sie nehmen sich dafür gerne Zeit:

  • 10 bis 30 Sekunden „einfach mal so“
  • 60 Sekunden bei leichtem Interesse
  • 120 Sekunden bei bereits gewecktem Interesse oder Bedarf
  • und weit länger – bei großem Interesse

 

Das sind wirklich große Zeitspannen, in denen sich, auch zu Werbezwecken, viel bewirken lässt!

Zum Vergleich: Eine Anzeige wird nur für ein bis zwei Sekunden betrachtet. Wenn Bild und Headline in dieser Zeitspanne kein Interesse wecken, ist die Chance verstrichen, dass überhaupt weitergelesen wird. Text- und Bildelemente sind nebeneinander platziert, müssen dekodiert, priorisiert und nacheinander betrachtet werden. Die Leser:innen müssen sich selbst „durcharbeiten“, also Engagement und Fleiß mitbringen.

Mit Filmen geht das deutlich bequemer: Szenen passieren nämlich zeitlich NACHEINANDER. Eine Szene baut auf der nächsten auf und Zuschauende folgen bereitwillig dem vorgegebenen Ablauf. Filmisch lassen sich Themen schrittweise und dabei besonders überzeugend vermitteln.

Doch lieben Menschen Filme allein, weil sie es gerne bequem haben?

Das Geheimnis des Erfolgs

Unsere gesamte Wahrnehmung ist auf Bewegungen ausgerichtet. Schließlich mussten wir als Höhlenmenschen eine giftige Spinne schnellstmöglich bemerken. Der Jäger in uns – und auch die Jägerin – erkennt sofort, wenn sich etwas bewegt. 

Deshalb kennt und bevorzugt unser Gehirn bewegte Bilder. Und weil dabei nicht nur Augen sondern auch Ohren angesprochen werden, kommt ein Filmerlebnis nah an die Realität. Beim Filmschauen lassen wir unseren Emotionen freien Lauf: Wir weinen, wir hassen, wir fürchten oder sind glücklich.

 

Können wir ergo davon ausgehen, dass jeder Film mit höchstem Interesse bis zum Ende angeschaut wird? Nein, so gerne wir uns das in der Werbung wünschen … Angesichts des heutigen Überangebotes versucht jede:r Zuschauende, ob am Fernseher oder am Handy, möglichst nur relevante und interessante Filme zu schauen.

Junge Menschen sind dabei besonders ungeduldig – gleichzeitig an schnelle Bildwechsel gewöhnt. Sie trainieren es täglich, wenn sie mehrere Stunden lang Reels und TikToks im 3-Sekunden-Takt nach links wischen. Das täglich neue Angebot auf den großen Social Media-Plattformen senkt die effektive Betrachtungsdauer pro Film dramatisch. Wer hier nicht sofort den Nerv trifft, kriegt keine Sekunden mehr ab. Dieser extrem schnelle Konsum von enormen Mengen kann kaum noch für Werbung genutzt werden.

Menschen, die aber tatsächlich etwas suchen, also an Produkten oder Dienstleistungen interessiert sind, nehmen sich glücklicherweise mehr Zeit. Vor einer bedeutsamen Kaufentscheidung, z. B. vor Abschluss eines Abonnements, vor Beginn einer Zusammenarbeit oder beim Kauf eines neuen Autos wollen wir uns ein eigenes, vollständiges „Bild“ machen. Natürlich am liebsten anhand eines informativen Films …

Authentisch sein

Vorbei sind übrigens die Zeiten, in der uns künstliche, perfekte Filme verführen konnten. Heute wollen wir die Realität sehen; wir suchen Glaubwürdigkeit und wenden uns ab von manipulativen, fiktiven Scheinwelten. Da schauen wir mittlerweile lieber einen einfach gemachten Film, der aber für uns relevant ist. Diese Vorliebe hat sich durch die Verfügbarkeit von Kameras, durch Kostensenkungen und das große Angebot von Video Content nachhaltig verändert. 

 

Sollten also Unternehmen ihre Werbung selbst in die Hand nehmen und einfach überall das Handy draufhalten? Sind wackelige, unterbelichtete Aufnahmen mit schlechtem Ton automatisch ein authentisches, wirkungsvolles Werbemedium? Das funktioniert eventuell, wenn das Interesse hoch und der Inhalt wichtig ist.

Außerdem müssen Handyaufnahmen keinesfalls qualitativ schlecht sein, wenn man damit umzugehen weiß. Für die Präsentation neuer Smartphone-Generationen werden bereits Erfolgsregisseur:innen verpflichtet, die beeindruckte Filme ausschließlich mit Handytechnik produzieren.

Es ist nun gleichwohl so, dass Zuschauende wiederum gewisse Grundanforderungen an Bild, Ton und Schnitt stellen, und nicht zuletzt an gute Inhalte in kreativer Umsetzung. Qualität überzeugt nach wie vor, das sieht man gut in den Produktionen erfolgreicher Influencer, die sich durchaus mit Nachrichtenstudios messen können.

Wie teuer sind Filme?

Immer diese Frage … :-)  Hier bin ich versucht zu schreiben: „Es kommt darauf an.“ Aber warum?

Okay, gut, dann frage ich Sie:

Passiert in Ihrem Unternehmen viel Spannendes, auf das man nur die Kamera richten muss? Dann schicken wir einfach ein Drehteam für ein paar Stunden. Vielleicht brauchen wir keine Beleuchtung, weil sich alles draußen abspielt und das Wetter sehr gut ist. Nehmen wir an, die Filmszenen ergeben sich quasi von alleine, z. B. beim Abfilmen entlang eines Produktionsablaufes. Wenn dann auch noch jede Szene beim ersten Versuch im Kasten ist und nur Maschinen (und keine Menschen) gefilmt werden, dann ist auch die Postproduktion einfach. Womöglich genügen hier klassische Schnitte, Effekte brauchen wir ebenso wenig wie eine:n Sprecher:in oder untermalende Musik.

 

Ein solcher Film kann günstig sein, vielleicht sogar unter 1.000 EUR. Und er kann auch optimal für das gesteckte Ziel sein. Filme können sogar ganz ohne Drehaufnahmen auskommen, und z. B. auf Zeichnungen oder Texte setzen. Es kann bereits fertiges Material eingebunden oder dazu gekauft werden. Das kann Geld sparen, oder aber mehr Aufwand verursachen.

Die Idee ist nicht zu unterschätzen:

Stellen Sie sich einen Film vor, in dem rote Lippen vor schwarzem Hintergrund Ihren Markennamen flüstern. Diese Idee könnte als Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses entlang Ihrer Anforderungen entstanden sein. Oder Sie konnten es einfach vorgeben und hatten die Idee spontan auf dem Weg zur Arbeit. Der Preisunterschied ist immens.

 

Filme beginnen bei einer simplen Diashow und enden bei einem fulminanten Hollywood-Blockbuster – oder einem filmischen Kunstwerk für die Ewigkeit. Letztlich ist immer nur das Ziel entscheidend. Die gute Nachricht ist: Es gibt Filme für jeden Geldbeutel.

Und hierzu gleich ein wichtiger Rat: Benennen Sie Ihr Budget! Geben Sie es preis, geben Sie es vor, hauen Sie es raus! Diese Information ist absolut essentiell – für eine bestmögliche Herangehensweise und ein bestmögliches Ergebnis. Und wie soll sonst ein Budget eingehalten werden, wenn Sie es nicht sagen? ;-)

 

 

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21. Februar 2023 | Thilo Jantz
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